Wir brauchen einen Rückzugsplan aus Afghanistan
24. Nov 2008
Seit 2002 erleben wir eine jährliche Aufstockung des militärischen Kontingents der Bundeswehr in Afghanistan, sagte der Vizepräsident in der Aussprache zum Bericht des Präsidenten des ZdK, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer. Dieser hatte in seinen Ausführungen die Notwendigkeit des militärischen Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan nachdrücklich bekräftigt. Schnettler verwies auf die Tatsache, dass die Bundeswehr selbst zum Beteiligten in der militärischen Auseinandersetzung geworden ist und mehr mit dem Schutz der eigenen Truppe als mit der Sicherung des zivilen Aufbaus beschäftigt sei. Diesem zivilen Aufbau mangele es zudem an der notwendigen finanziellen Unterstützung, die im Vergleich zu den Ausgaben für die militärische Präsenz verschwindend gering ist. Wenn es nicht zu einer weiteren Eskalation der Gewalt in Afghanistan kommen soll, ist ein sofortiger, schrittweiser Abzug der Bundeswehr wie der alliierten Streitkräfte aus Afghanistan erforderlich. Im Gegenzug braucht es eine Stärkung der staatlichen Organe im Lande durch die Entsendung internationaler Polizeikräfte und eines politischen Dialogs der Staaten in der Region. Der Kampf gegen den Terror, so Schnettler, lässt sich nicht mit militärischen Mitteln führen. Es ist eine konsequenter Dialog mit allen Akteuren in Afghanistan erforderlich.